Diese Woche war Andrea noch in Lanzarote, so dass ich alleine klarkommen musste. Was auch gut geklappt hat: es war eine ausgewogene Kombination aus Arbeit, Hausarbeit und happy Hour mit Kollegen nach der Arbeit. 

Ich hatte ja zum Ausgleich der Nachtdienste des letzten Wochenendes am Anfang der Woche zwei Tage frei, die ich für Frühjahrsputz genutzt habe. Ich habe im Garten die Spuren des letzten Herbst unddes Winters beseitigt und sogar die Garage ausgegefegt.
Am Montagabend war ich beim Baseball, Brewers ( das Milwaukee Baseball Team) gegen Pirates, was die Brewers leider verloren haben. Meine Anreise zum Stadion/Ball Park habe ich mir einfach gemacht.Viele Kneipen bieten einen Shuttle Service an. Also bin ich zu Fuß auf die North Avenue, dann dort in die Camp Bar und von dort im Shuttlebus zum Stadion. Ich war der Einzige, der den Shuttle von dort genutzt hat, der Bus sah innen wieeine Grossraumlimousine aus, mit Ledersitzen längst statt quer. Es war vor allen Dingen eine sehr schöne, feierliche Stimmung im Stadion, dass an einemMontagabend erstaunlicherweise auch von sehr vielen Familien mit kleinen Kindern besucht wird. Am Anfang wird selbstverständlich die amerikanische Nationalhymne vorgetragen und fast alle singen mit.Diesmal wurde sie von einem Kinderchor vorgetragen. Ich hatte glücklicherweise jemanden neben mir sitzen, der mir die Regeln des Baseball sehr genau inklusive der taktischen Positionen näher bringen konnte, so dass ich am Ende des Spiels tatsächlich den Eindruck hatte, Baseball größtenteils verstanden zu haben. Und natürlich haben wir auch einen Hotdog gegessen, das scheint verpflichtend zu sein.
Die zweite Hälfte der Woche stand sehr unter dem Erkunden von Biergärten, die bedingt durch das schlagartig warme Wetter (wir hatten es gestern bis zu 30°, dazu wolkenlos und sonnig, und ich hatte schon gehört, dass hier der Winter, den wir ja noch vor vier Wochen hatten, nach einer sehr kurzen Frühlingszeit direkt  in den Sommer übergeht). Die Biergärten sind sehr schön, sind inzwischen sehr stark bevölkert, und so entsteht sicherlich der Eindruck, dass ich mit den Kollegen nach der Arbeit jeweils zur happy Hour irgendwo ein Bier trinken gewesen bin. Dazu sei gesagt, der Eindruck stimmt.
Bei dieser Erkundung habe ich auch herausgefunden, dass unser Lieblingsrestaurant, das auf der North Avenue Fußentfernung direkt um die Ecke ist, auch hintendran einen Biergarten hat, zu dem man sogar mit dem Fahrrad durch eine kleine Gasse bis fast an die Gartentische heranfahren kann und das Fahrrad nicht einmal abschließen muss.

Bei alledem habe ich mitnichten Sport, Fitnessstudio und Bewegung vernachlässigt.
Gestern Nachmittag sind wir zum Beispiel am Milwaukee River, in dem angeblich schönsten Biergarten der Stadt gewesen, der eine Münchner Biergarten nachempfunden ist und direkt am Fluss liegt. So gab es Münchener Hofbräu, Bratwürste und eine Combo, die bayerische Musik gedudel hat ( für die Kinder war es ein tolles Erlebnis) und sich von einem Original nur unterschied, weil sie keine Lederhosen trugen. 
Gestern sind Freunde aus Speyer für zehn Tage hierhergekommen, unser erster Besuch aus Deutschland, seitdem wir hier sind, Die sich eine Ferienwohnung hier ganz in der Nähe gemietet haben. Heute Nachmittag fahre ich aber erst einmal nach Chicago O’Hare zum Flughafen und hohle Andrea wieder ab, die sich aktuell zwischen London und Chicago südlich von Island in 11 km Höhe befindet.